Donnerstag, 15. April 2010

Velo-Hupf falsch berechnet

 

 
 Einen Schutzengel hatte ein 24-Jähriger, der in der Nähe von Lütisburg (Kanton St. Gallen) mit dem Rad unterwegs war: Er überlebte eine 26 Meter tiefen Sturz von einer Brücke in einen Bach. Verletzt zog er sich mit eigener Kraft aus dem Wasser und rief um Hilfe.

 
 
 
 
Am Montagabend, 12. April gegen 18.30 Uhr, fuhr der Junge auf der Letzistrasse von Jonschwil Richtung Dietfurt. Vor der Letzibrücke wechselte der Radfahrer auf die linke Strassenseite. Beim “Sprung” aufs Trottoir touchierte er das Brückengeländer. Dabei riss es ihn aus dem Sattel und er flog kopfüber über das Brückengeländer. Nach einem Sturz von 26 Metern fiel er ins 50 cm tiefe Wasser des Necker.

Das Ehepaar Zingg waren die einzigen Leute, die in der Gegend spazieren waren und die Hilferufe des Verunfallten hörten. «Wir wussten erst nicht, woher sie kamen», so Lisbeth Zingg. Als sie den Mann nach ein paar Minuten gefunden hatten, holte sie Hilfe und ihr Ehemann watete barfuss durchs Wasser. «Er zitterte am ganzen Körper», sagt Ruppert Zingg. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte hielt er ihn mit seiner Jacke warm. «Dazu habe ich die ­ganze Zeit mit ihm geredet.» Die Rega flog den Mann, der mehrere Knochenbrüche er­litten hatte, schliesslich ins Spital. Dort wurde er gestern operiert.

«Das Ehepaar hat dem Velofahrer das Leben gerettet. Hätte ihn niemand gefunden, wäre er wohl in der kalten Nacht erfroren», so Kapo-Sprecher Hanspeter Eugster. Dass die Zinggs die Schreie überhaupt gehört hatten, grenzt an ein Wunder. «Weil es so kalt war, wollten wir eigentlich gar nicht so weit laufen.»


 

Keine Kommentare: